Offenbach lokal

Neubau für Wohnungslose in Offenbach

Die Diakonie Frankfurt und Offenbach stellt die Neubaupläne für ihre Einrichtung vor. Das neue fünfgeschossige Gebäude soll 2025 bezugsfertig sein.

Diakoniechef Markus Eisele (von links), Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, Oliver Wiegand, Stadtkämmerer Martin Wilhelm, Karin Kühn, Arbeitsbereichsleiterin der Diakonie Frankfurt und Offenbach und Dr. Andreas Jürgens (vorne) vom LWV Hessen vor dem Bestandsbau.
Diakoniechef Markus Eisele (von links), Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, Oliver Wiegand, Stadtkämmerer Martin Wilhelm, Karin Kühn, Arbeitsbereichsleiterin der Diakonie Frankfurt und Offenbach und Dr. Andreas Jürgens (vorne) vom LWV Hessen vor dem Bestandsbau. Bild: Angela Wolf

Der Sozialdienst Offenbach Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach wird an seinem Standort in der Gerberstraße 15 bis 17 einen Neubau erhalten. Er ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen ohne Wohnung sowie Menschen mit keinem oder geringem Einkommen in Offenbach.

Das neue fünfgeschossige Gebäude mit knapp 2000 Quadratmetern wird barrierefrei sein und einen Aufzug haben, sowie eine eigene Etage für Frauen. Darin wird es vier Apartments für längerfristige Aufenthalte geben sowie drei Einzelzimmer mit Notbetten. Um den Schutz der Frauen zu gewährleisten, wird der einzige Zugang zum Gebäude über die Pforte sein, die 24 Stunden besetzt sein soll.

Bis dato waren die Gebäude nicht barrierefrei und Frauen konnten nicht aufgenommen werden. Außerdem sind sie in die Jahre gekommen. Der Abriss beginnt am 1. Oktober.

Das Wohnheim für Männer wird im Neubau von zehn auf zwanzig Apartments aufgestockt, für sie wird es acht Notübernachtungsplätze geben.

Die Teestube des Tagesaufenthalts und die Fachberatung der Diakonie, die wohnungslose Menschen in allen Belangen unterstützt, bleiben auch in den neuen Gebäuden Teil des modernen Betreuungskonzepts für Wohnungslose.

Möglich wird der Neubau durch die gelungene Kooperation zwischen dem Offenbacher Eigentümer und Bauherrn Oliver Wiegand, der Diakonie Frankfurt und Offenbach, dem Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) und der Stadt Offenbach.

Diakoniepfarrer Markus Eisele lobte die gute Zusammenarbeit, die das große Bauvorhaben trotz gestiegener Kosten durch Inflation und Energiekrise möglich mache. Der Leiter der Diakonie Frankfurt und Offenbach sagte: „Wir verstehen uns als starker Partner für die Kommunen und Kostenträger auf der Basis unseres christlich-diakonischen Fundaments. Als Gesellschaft, als Einzelne bleiben wir gefordert, die Würde unserer Mitmenschen, unserer Nächsten zu achten.“

Die Stadt Offenbach will Bauherr Wiegand mit einem zinslosen Darlehen von 1,4 Millionen Euro unterstützen. Stadtkämmerer und Sozialdezernent Martin Wilhelm äußerte sich zuversichtlich, dass die Stadtverordnetenversammlung diesem Vorhaben abschließend zustimmen wird. Wiegand ist überzeugt, dass das geplante Budget von zehn Millionen mit dem Bauträger OWF Grundbesitz GmbH nicht überschritten wird. Der Landeswohlfahrtsverband Hessen wird in Zukunft den Hauptteil der Mietkosten tragen, deren Höhe mit Wiegand vereinbart ist.

Die neuen Gebäude für den Sozialdienst der Diakonie sollen 2025 bezugsfertig sein. In der Übergangszeit ist die Teestube mit kostenfreien Backwaren vom Vortag, internetfähigen PCs und Getränken zum Selbstkostenpreis an der Bismarckstraße 149 gegenüber dem Hauptbahnhof Offenbach untergebracht und die Fachberatung in der Luisenstraße 3. Wohnheim und Notbettbereich für Männer bleiben bis zur Realisierung des Neubaus in der Gerberstraße 19. Die Unterbringung der Kleiderkammer ist noch nicht abschließend geklärt, aber die Evangelische Mirjamgemeinde hat Hilfsbereitschaft signalisiert.


Autorin

Stephanie von Selchow ist Redakteurin des EFO-Magazins.