Kunst & Kultur

Sankt Petersgemeinde kauft Steinhausen-Gemälde

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Das Werk „Der barmherzige Samariter“, 85 Zentimeter hoch, sieben Meter breit, wird derzeit restauriert. Um Spenden, die dies finanzieren sollen, wird gebeten.

Ausschnitt aus dem Wandgemälde „Der Barmherzige Samariter" von Wilhelm Steinhausen
Ausschnitt aus dem Wandgemälde „Der Barmherzige Samariter" von Wilhelm Steinhausen

Das großformatige Gemälde „Der Barmherzige Samariter“ des renommierten Frankfurter Künstlers Wilhelm Steinhausen (1846-1924) wird bald öffentlich zu sehen sein: Die Evangelische Sankt Petersgemeinde hat das um 1900 entstandene Bild, das die biblische Erzählung illustriert, aus dem Nachlass gekauft und möchte es nach einer gründlichen Restaurierung in ihrem Gemeindesaal an der Epiphaniaskirche installieren. „Wir sind froh, dass wir die Chance zum Erwerb dieses Steinhausen-Werkes hatten“, sagt der Kirchenvorstandsvorsitzende, Pfarrer Andreas Hoffmann: „Für die Gemeinde ist das Bild eine geistliche Bereicherung.“ Für Gemeindepädagogik und Konfirmandenunterricht gebe die Bildergeschichte reichlich Anschauungsmaterial und Inspiration.

Das Öl-Bild „Der Barmherzige Samariter“ ist 85 Zentimeter hoch und sieben Meter breit. Es zeigt in mehreren Szenen, wie im Laufe des Tages Menschen an einem niedergeschlagenen und ausgeraubten Mann achtlos vorbeigehen, bis sich ein Samariter, also ein Ungläubiger in den Augen der Israeliten, um ihn kümmert und ihn zur Pflege in ein Gasthaus bringt.

Mit der Restaurierung hat der Kirchenvorstand der Sankt Petersgemeinde bereits die Frankfurter Restauratorin Maike Behrends beauftragt. Sie kümmert sich derzeit darum, Schäden nach jahrzehntelanger Lagerung auszubessern und die Farben wieder zum Leuchten zu bringen. Die Arbeit wird vermutlich ein Jahr dauern und kann je nach Aufwand bis zu 10.000 Euro kosten. Zur Finanzierung erbittet die Gemeinde dringend Spenden. (Konto des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt, Evangelische Bank, IBAN: DE9152 0604 1000 0400 0102, Verwendungszweck bitte unbedingt angeben: RT1616 / 0300.01.2200. Die Petersgemeinde stellt gerne eine Spendenbescheinigung aus.)

Wilhelm Steinhausen lebte ab 1876 in Frankfurt. Er wohnte in der Wolfsgangstraße 152, dort für einige Jahre gleich neben seinem Malerfreund Hans Thoma. Heute ist in dem Haus die Steinhausen-Stiftung untergebracht sowie ein Museum mit dem original erhalten Atelier von Steinhausen.

Der Maler wurde durch monumentale Werke bekannt, darunter in Frankfurt die Ausgestaltung der Aula des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums und die im Bombenhagel 1944 zerstörten 20 Wandgemälde und ein Deckenfresko der Lukaskirche in Sachsenhausen. Neben großformatigen Bildern für Kirchen und Villen schuf er unzählige Landschaftsbilder und Porträts, illustrierte zudem Gesangbücher und Bibeln. Mit der Frankfurter Mäzenin Rose Livingston war Steinhausen befreundet; sie förderte ihn, er porträtierte sie zum Dank mehrfach. Das Städel-Museum besitzt Landschaftsstudien von Steinhausen.


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