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Gethsemanekirche: Unterwegs im Advents-Labyrinth

Inspiriert durch die Kathedrale in Chartres legt Stefan Schuster in der Kirche im Frankfurter Nordend einen Pfad nach innen aus. Kerzen illuminieren den Weg.

Schon eine kleine Tradition: das adventliche Labyrinth  I Foto: privat
Schon eine kleine Tradition: das adventliche Labyrinth I Foto: privat

Zu meditativen Klängen, aber auch Stille, zu Auszeiten in der Mitte der Woche wird mehrfach im Jahr in die evangelische Gethsemanekirche im Nordend eingeladen, bis März allmonatlich, der nächste Termin ist am 13. Dezember von 17.30 bis 19 Uhr. Im Dezember aber gibt es, vom 20. bis zum 22., noch ein weiteres Angebot, das „Labyrinth im Advent“.

Inspiriert durch das berühmte Labyrinth von Chartres legt Stefan Schuster im Kirchraum, ein denkmalgeschützter Bau aus den Siebzigern, einen Pfad aus, einen halben Meter breit, markiert mit Stöckchen, Steinen, Tannenreisig. 100 Teelichter erhellen die Kirche. Sie sorgen für eine besondere Stimmung bei dem Pfad nach innen. Nicht wahllos, sondern sehr sorgsam plant und markiert Stefan Schuster die Route mit Kreppband.

Der pensionierte Sozialpädagoge ist Mitglied des Kirchenvorstands und Gestalter der meditativen Angebote mittwochs und nun im Advent. Bis vor 15 Jahren hatte er mit Kirche nicht viel zu tun, ein Meditationslehrer habe ihm geraten, „und Sonntag geht es in die Kirche“. Schuster hat es ausprobiert, gut gefallen hat ihm, dass auch kritische Anmerkungen zum Glaubensbekenntnis nach dem Gottesdienst nicht abgeschmettert, sondern angehört wurden.

Der Nordendler und seine Frau, die meditative Gesänge beisteuert, oftmals aus Taizé, haben die Kirche an sich und den Gethsemanekirchraum zunehmend schätzen gelernt. Mit Gongs und Klangschalen, das erste Instrument vor Jahrzehnten in Nepal erworben, schafft Schuster eine besondere Atmosphäre. Auch ein Monochord, ein großes Saiten-Instrument, kommt bei den meditativen Angeboten zum Einsatz. Zwischenrein darf es im Büro des Gemeindesekretariats stehen.

Anfangs war die Resonanz zögerlich auf die Angebote in der Mitte der Woche, inzwischen wächst die Zahl, statt fünf sind es 20, die vorbeischauen. Das Labyrinth gibt es nicht zum ersten Mal. Schuster erzählt, manche tasteten sich heran. Einer alten Frau habe der Gang durchs auch Angst gemacht, sie an dunkle Zeiten erinnert, da habe der Pfarrer sie an die Hand genommen, „das war gut“. Andere wiederum kommen alljährlich, um sich mal nicht zwischen Leuchtreklamen, Computerflimmern, sondern bei Klängen, Texten und meditativen Liedern auf Weihnachten vorzubereiten, zur Ruhe und auf neue Gedanken zu kommen.

Advents-Labyrinth: Mittwoch, 20. bis Freitag, 22. Dezember, jeweils 17.30 bis 19.30 Uhr, Gethsemanekirche, Eckenheimer Landstraße 90.

Eröffnet wird das Labyrinth am Mittwoch, 20. Dezember, 17.30 Uhr mit einer Andacht.


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Bettina Behler 298 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach