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Religionsübergreifendes Zeichen gegen Rassismus am Sonntag in der Katharinenkirche

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In einem Gottesdienst am 17. März, um 10 Uhr in der St. Katharinenkirche in Frankfurt am Main kommen Vertreter des Islams, des Judentums und des Christentums zusammen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Kirchenpräsident Volker Jung predigt in diesem Gottesdienst | Foto Rolf Oeser
Kirchenpräsident Volker Jung predigt in diesem Gottesdienst | Foto Rolf Oeser

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus kommen über 250.000 Menschen in mehr als 4.000 Veranstaltungen zusammen. Eine davon findet am Sonntag, 17. März 2024, 10 Uhr, in der St. Katharinenkirche in Frankfurt statt. Daniel Neumann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden in Hessen, und Abdassamad El Yazidi, Generalsekretär des Zentralrats der Muslimen in Deutschland, werden vor und im Gottesdienst Ansprachen halten. Außerdem wird Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), im Gottesdienst predigen.

„In einer Zeit, in der Demokratie und Gesellschaft in unserem Land von Rassisten angegriffen werden, müssen wir als Vertreter deutscher Religionsgemeinschaften Schulter an Schulter, jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit entschieden entgegentreten. Dies bringen wir hier gemeinsam in der Sankt Katharinenkirche zum Ausdruck“, erklärt El Yazidi.

„Je größer die Verunsicherung der Menschen ist, desto eher sind sie bereit, nach Schuldigen zu suchen. Und nicht selten sind es vor allem Minderheiten, die hier zum gesellschaftlichen oder politischen Blitzableiter werden. Da der Schutz von Minderheiten aber nicht nur ein biblisches Gebot ist, sondern auch ein Gradmesser für den Zustand unseres Gemeinwesens, ist es höchste Zeit, diejenigen zu schützen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe angefeindet werden“, so Daniel Neumann, Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen.

„Gott liebt alle Menschen. Wer das glaubt, kann Menschen nicht aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder aus irgendeinem anderen Grund diskriminieren oder verachten. Es ist gerade jetzt gut und wichtig, dass wir als Menschen unterschiedlicher Religionen gemeinsam allen widerstehen, die menschenfeindliche Ideologien vertreten“, so Jung.

Dr. Olaf Lewerenz, Stadtkirchenpfarrer in Frankfurt und ebenfalls am Gottesdienst beteiligt, ergänzt: „Weltweit, aber auch in Deutschland wird versucht, unterschiedliche Menschengruppen, Religionen und Kulturen gegeneinander auszuspielen. Mit dem gemeinsamen Gottesdienst zur internationalen Woche gegen Rassismus setzen wir ein Zeichen, dass wir unterschiedliche kulturelle und religiöse Heimaten akzeptieren und gemeinsam gegen Rassismus zusammenstehen.“

Hinter der Veranstaltung steht die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die von der EKHN mitgegründet wurde. Zeitgleich finden die UN-Wochen gegen Rassismus statt. Aus diesem Anlass werden neun Religionsgemeinschaften am 15. März eine gemeinsame Erklärung abgeben.

Interreligiöse Erklärung zu den UN-Wochen gegen Rassismus 2024

Als Religionsgemeinschaften solidarisieren wir uns mit den Internationalen Wochen gegen Rassismus zum Motto "Menschenrechte für alle". Jede Form von Rassismus, ob in Form von Gewalt, Benachteiligung, Ausgrenzung oder Entwürdigung, ist mit den Grundwerten von Religionen und Spiritualität nicht vereinbar. Wir bitten darum, Gruppen und Parteien nicht zu unterstützen, die Hass und Hetze verbreiten. Rechtsextreme Parteien sind für religiös geprägte Menschen nicht wählbar. Wer menschenverachtende, entwürdigende, fanatische und rechtsextreme Parolen verbreitet - dazu gehören rassistische ebenso wie antisemitische und antimuslimische Aussagen - darf keine ehrenamtlichen oder hauptamtlichen Funktionen in Religionsgemeinschaften haben.

Nils Clausen, Vorsitzender der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)
Ihsan Dilber, Vorsitzender des Landesverbandes der Alevitischen Gemeinden in Hessen
Dr. Andreas Herrmann, Oberkirchenrat im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland
Daniel Neumann, Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen
Jascha Noltenius, Beauftragter des Nationalen Geistigen Rates der Bahá´í in Deutschland
Dr. Irfan Ortac, Vorsitzender des Zentralrates der Eziden in Deutschland
Khushwant Singh, Rat der Sikhi
Haladhara Thaler, langjähriger Vorsitzender der Hindu-Gemeinde Berlin


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